Osteopathie

Im Jahre 1874 begründete der amerikanische Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) die Osteopathie. Dr. Still suchte nach einem neuen Verständnis von Gesundheit und Krankheit, und wie dem Körper die Möglichkeit geschaffen wird sich selbst zu heilen. Er hielt es für sinnvoll, durch ein ausführliches Wissen um Anatomie und Physiologie und deren jeweiligen Zusammenhängen mit dem Patienten zu arbeiten. Durch das Gewährleisten einer freien Zirkulation der Flüssigkeiten (Blut, Lymphe, Liquor crerbrospinalis), gezieltem Lösen von Verklebungen und Verspannungen soll der Körper seine selbstregulatorischen Fähigkeiten optimal nutzen können. Seiner Auffassung nach machen sich körperliche Beschwerden in besonderer Weise an Haltung und Statik bemerkbar, so dass er sein Konzept danach benannte (Osteon=Knochen/Stützgewebe, Pathos=Leiden). 1984 kam es zur Gründung der ersten Hochschule für Osteopathische Medizin in Kirksville (Missouri). Diese Hochschule besteht in einem erwiterten rahmen bis zum heutigen Tage. Ein Student von Still, Dr. William Sutherland, entwickelte im Jahre 1899 die cranio-sakrale Osteopathie. Anhand eines Selbstversuches entdeckte er, dass die Membranen im Inneren des Schädels und die Schädelknochen selbst kleine, feine Bewegungen ausführen können. John Martin Littlejohn, ein weiterer Student Stills, gründete 1913 die British School of Osteopathy in London. Von dort aus verbreitete sich die Osteopathie in den 50er Jahren über Frankreich und Belgien, um schließlich Ende der 80er in Deutschland Fuß zu fassen.

Was ist Osteopathie?

  Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform, welche sich die Selbstheilungskräfte des Körpers zu nutze macht.
  Der Osteopath hat die Fähigkeit, kleinste Bewegungen im Körper zu ertasten und diese zu interpretieren. Von den beschriebenen Symptomen in der Anamnese gelangt er über seine ganzheitlich geprägte Untersuchung zu den Ursachen der Beschwerden und kann seine Behandlung entsprechend danach ausrichten. In Untersuchung und Behandlung werden stets die wechselseitigen Beziehungen der jeweiligen Körperregionen zu einander beachtet.
  Dabei sucht der Osteopath nicht nach einer Krankheit, sondern vielmehr schafft er die Rahmenbedingungen, damit der menschliche Organismus durch Selbstregulierung seine Gesundheit wieder herstellen kann.
Essentiell für die Behandlung sind eine ausführliche Kenntnis von Anatomie und Physiologie.
   Die folgenden Prinzipien der osteopathischen Herangehensweise bilden die Grundlage der Therapie:
Der menschliche Organismus besitzt Mechanismen der Selbstregulierung und die Fähigkeit der Selbstheilung
Der Mensch ist eine funktionelle Einheit, dessen Vitalität durch Körper, Geist und Seele beeinflusst wird
Strukturen und Funktionen des Körpers bedingen sich gegenseitig

Die Untersuchung und Behandlung findet in den drei Systemen der Osteopathie statt:

Die parietale Osteopathie beschäftigt sich mit der Behandlung des Bewegungsapparates und somit Wirbelsäule, Muskeln, Sehnen, Faszien und Gelenken.

Die viszerale Osteopathie legt ihren Schwerpunkt auf die Behandlung von Eingeweiden und den dazugehörigen Gefäßen, Nerven und Lymphbahnen.

Das cranio-sakrale Osteopathie geht von einer rhythmischen Pulsationen der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus, die sich auf Knochen und Membranen überträgt. Hierbei liegt der Fokus auf der Unterstützung dieses Rhythmus und dem lösen vorhandener Gewebsspannungen.

Anwendungsgebiete

Osteopathie: Die Osteopathie ist eine ganzheitliche Therapieform die zur Untersuchung und Behandlung die Hände nutzt und sowohl ohne Medikamente als auch ohne Apparate auskommt. Traumata, Unfälle, Über- und Fehlbelastung, genetische Disposition oder ähnliches können zu Fehlstellungen im Körper führen. Die Folgen betreffen meist den gesamten Organismus. Häufig entstehen so Schonhaltungen, die den Körper aus seiner Balance bringen und ihrerseits wieder Beschwerden bzw. Schmerzen auslösen können. Der menschliche Körper ist eine Funktionseinheit. Wir behandeln deshalb nicht nur einzelne Symptome, sondern suchen nach den Ursachen Ihrer Beschwerden und bringe ihren Körper wieder in ein natürliches Gleichgewicht. Hierfür diagnostiziere wir Verspannungen der Gewebe und Gelenkblockaden am kompletten Bewegungsapparat, den inneren Organen und dem Schädel-Kreuzbeinsystem. Hauptaugenmerk der Therapie ist diese dann gezielt zu lösen, um den Körper wieder in Balance zu bringen. Die Fähigkeit der Selbstheilung ist eine dem Körper inne wohnende Kraft und wir als Osteopathen helfen dem Körper, damit sich selbst heilen kann. Der Körper ist in der heutigen Zeit jedoch vielen Belastungen ausgesetzt, welche die Selbstheilungskräfte überbeanspruchen. Die Osteopathie ist mit ihren Werkzeugen (Im übertragenen Sinne) in der Lage die Belastbarkeit des Körpers gegenüber diesen Faktoren zu erhöhen. Letztlich kann so das Allgemeinbefinden positiv beeinflusst und die Anfälligkeit für das Entstehen von Krankheiten reduziert werden.




 


Praxis für Osteopathie und Naturheilkunde  •  Harry Geimer
Am Mühlberg 10  •  61348 Bad Homburg v. d. H.
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